Historisches Hofheim am Taunus
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Geschichte Hofheimer Vereine


Kriegerverein



Der Hofheimer Krieger-Verein hatte sich 1873 gegründet und folgte damit dem Zeitgeist der Verherrlichung und Durchführung militärischen Brauchtums. Mit seiner Satzung entsprach der Verein der „Kabinetsordre vom 22.Februar 1842“ des Königs von Preußen, Friedrich Wilhelm IV. Darin wurde in 14 Paragraphen der Ablauf der wichtigsten Aufgabe bestimmt, nämlich: „…die Leichen ihrer verstorben Kameraden zur Gruft (zu) begleiten“ Genau war die Anzahl der Teilnehmer festgelegt, die in der Trauerparade marschierten. Je nach dem militärischen Rang des Verstorbenen konnten es 20 Mann (gemeiner Soldat) oder 80 Mann (General) sein. Alle Mitglieder waren Veteranen, Teilnehmer der Kriege 1866 und 1870/71 und hatten „in Ehren“ gekämpft.


Grundsätze: Kaisertreue, Gesetzestreue, Vaterlandsliebe, Kameradschaft bis in den Tod.

Der Kriegerverein beim 25-jährigen Jubiläum, 1898 - Bildquelle: Stadtarchiv Hofheim


Eine kurzfristige Konkurrenz erwuchs 1899 mit der Gründung des Militärvereins. Aus diesem erwuchs 1901 als Unterabteilung die „Sanitätskolonne“, die ihre Hauptaufgabe darin sahen, in „…Kriegszeiten a) die durchkommenden kranken & verwundeten Soldaten zu erquicken zu verpflegen, b) die Verbände derselben […] zu erneuern, c) Schriftstücke & sonstige Besorgungen zu vermitteln, d) den Transport derselben von der Bahn zu den Lazaretten zu besorgen, e) Liebesgaben & Erfrischungsmittel für durchkommende Truppenteile & Verwundete zu sammeln & zu verteilen. Ein möglicher Einsatz in Friedenszeiten, z.B. bei Katastrophen, stand an nachgeordneter Stelle. Nach ihren Erfahrungen hatte jede Generation Kriege zu erleiden, der nächste würde unweigerlich kommen. Zumindest ein Konfliktpartner stand zu diesem Zeitpunkt bereits fest: Frankreich.

Der Krieger- und Militärverein, um 1916 - Umzug in der Hofheimer Hauptstraße - Bildquelle: Stadtarchiv Hofheim


Umzug in der oberen Hauptstraße - Zeitpunkt unbekannt - Bildquelle_ Stadtarchiv Hofheim

Nach dem Tode von Wilhelm I. hatte der Hofheimer Krieger-Verein am 26. Mai 1888 beschlossen „… in steter Erinnerung an Kaiser Wilhelm den Siegreichen einen Baum inmitten unseres Städtchens …“ zu pflanzen. Mit dem Tode des „unvergessenen Kaisers Friedrich[III.]“ wurde dieses jedoch Vorhaben abgeändert und der Hofheimer Krieger-Verein fasste nunmehr den Beschluss zwei Bäume (Linden) auf dem Kellereiplatz zu pflanzen. Dankenswerterweise wurden diese von dem Pomologen Richard Zorn gestiftet und am 18.10.1888 feierlich gesetzt (und sie stehen noch).

1904 erfolgte schließlich der Zusammenschluss beider Vereine zum Krieger- und Militärverein.

Am 16./17. Juli 1933 erfolgte die große Feier zum 60-jährigen Jubiläum.

Feier zum 60-jährigen Jubiläum, 1933 - Bildquelle: Stadtarchiv Hofheim


Text: Roswitha Schlecker
s.a. Katalog zur Ausstellung „Hofheim im Ersten Weltkrieg“




Bearbeitung: Historischer Arbeitskreis Hofheim am Taunus (Roswitha Schlecker)


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